HEILPÄDAGOGISCHE TAGESSTÄTTE

An den beiden Standorten der HPT in der Burgfriedenstraße und am Aurikelweg bieten wir Kindern und Jugendlichen ein Umfeld, in dem sie neue, positive Erfahrungen machen können. Dies beinhaltet neben der individuellen Förderung  auch das Erleben klarer Regeln und Strukturen sowie vor allem auch das Erfahren sicherer und verlässlicher Bezugspersonen. Abgesichert durch den geschützten Rahmen innerhalb der HPT ist es den Kindern und Jugendlichen so möglich, bestehende Entwicklungsdefizite aufzuholen, sowie alte (negativ behaftete) Verhaltensmuster und Überzeugungen zu erkennen und schrittweise in zielführendere bzw. positive Handlungsweisen zu entwickeln.

UNSER ANGEBOT

Unsere HPT fördert und unterstützt bis zu 40 Kinder und Jugendliche, die aufgrund ihrer seelischen Gesundheit besonderer Hilfestellung bedürfen (heil-) pädagogisch und therapeutisch in derzeit 5 Gruppen:

  • zwei Vorschulgruppen für Kinder ab 3 Jahren bis zum Schuleintritt
  • zwei Grundschulgruppen für Schüler*innen zwischen 6 und 12 Jahren
  • sowie die HPT+, eine Schulgruppe für 10- bis 15-Jährige

Für jede Gruppe stehen zwei pädagogische Fachkräfte sowie ein psychologischer Fachdienst zur Verfügung. Wir legen einen besonderen Schwerpunkt auf den Abbau von Entwicklungsdefiziten und Entwicklungsverzögerungen (z.B. im motorischen, Wahrnehmungs- und Konzentrationsbereich). Durch das heilpädagogische Umfeld bieten wir den Kindern und Jugendlichen ein neues Lerngebiet für sozial angemessene Verhaltensweisen. Ebenso lernen sie im Lebensraum der HPT neue Entfaltungsmöglichkeiten kennen.

Unsere HPT+ hat ihren Standort am Aurikelweg. Drei Tage in der Woche werden die Kinder und Jugendlichen vor Ort betreut. Die übrigen Tage begleiten wir sie intensiv direkt in ihrem Bezugssystem, um sie und ihr Umfeld noch besser zu stärken.

Die HPT bietet Kindern und Jugendlichen mit besonderen Problemlagen

  • in der Schule (z.B. Konzentrationsprobleme, Schulleistungsstörungen, Schulunlust),
  • im familiären Bereich (z.B. Trennung der Eltern, psychische Beeinträchtigungen, soziale Isolation)
  • im sozialen Umfeld (z.B. in der Begegnung mit Gleichaltrigen, Kontaktschwierigkeiten, Verhalten in Gruppensituationen) Hilfe an.

Die Ziele:

  • ganzheitliche Förderung, Entwicklung und Stabilisierung der Persönlichkeit
  • Erlernen sozial angemessener Verhaltensweisen und alternativer Handlungsmöglichkeiten
  • Befähigung zur Teilhabe am Leben der Gemeinschaft
  • Aufbau altersgerechter Fähigkeiten in Motorik, Wahrnehmung, Konzentration und Sprache
  • Stabilisierung des Familiensystems

Die Ausgestaltung der Hilfe richtet sich nach dem Bedarf und den Stärken der Person. Sie ist partizipativ, ressourcenbezogen, perspektivisch orientiert und zielt auf Eigenständigkeit und Selbsthilfe.

  • intensive heilpädagogische Betreuung der Kinder/Jugendlichen
  • gezielte individuelle Förderung entsprechend der Diagnose
  • Förderung je Gruppe durch zwei pädagogische Fachkräfte und einen psychologischen Fachdienst
  • Förderung im Gruppensetting als auch durch individuelle Einzelförderung
  • enge Zusammenarbeit mit den Sorgeberechtigten/ wichtigen Bezugspersonen
  • systemische Arbeitsweisen und Methoden in einem strukturierten Alltag
  • Kooperation mit den besuchten Schulen unserer Kinder und Jugendlichen
  • Vernetzung mit allen relevanten Stellen, Diensten, Ärzten und Therapeuten im Landkreis Dachau
  • Zusammenwirken eines multidisziplinären Teams erfahrener Fachkräfte
  • jährlich stattfindende mehrtägige Ferienfahrt der Schulgruppen

Aufnahmevoraussetzung ist das Vorliegen der Kostenübernahmeerklärung des örtlich und sachlich zuständigen öffentlichen Trägers (Jugendamt bzw. Bezirk).

Aufgenommen werden können Kinder/ Jugendliche: 

  • die aufgrund ihrer Verhaltensauffälligkeit und/oder ihrer Entwicklungsverzögerungen einer heilpädagogischen Betreuung und Förderung in teilstationärer Form brauchen
  • ein entsprechendes kinder- und jugendpsychiatrisches Gutachten vorweisen
  • bei denen ambulante Maßnahmen nicht ausreichen, eine stationäre Jugendhilfemaßnahme aber nicht angezeigt ist
  • deren Eltern zu einer Kooperation mit der HPT bereit sind und eine hinreichende Alltagsversorgung ihres Kindes gewährleisten können

Unsere Heilpädagogische Tagesstätte ist ein teilstationäres Erziehungsangebot für Kinder und Jugendliche im Alter von 3 bis 15 Jahren. Die Förderung und Betreuung in der HPT erfolgt aufgrund folgender Rechtsgrundlagen:

  • § 35a Kinder- und Jugendhilfegesetz (SGB VIII), Eingliederungshilfe seelisch behinderter Kinder/ Jugendlicher
  • § 53 Sozialgesetzbuch (SGB XII), Eingliederungshilfe für behinderte Menschen

Die Heilpädagogische Tagesstätte wird über vereinbarte Tagessätze finanziert, die in der Vorschulgruppe vom Bezirk Oberbayern und bei den Schulgruppen von den örtlich zuständigen Jugendämtern erstattet werden.

UNSICHTBAR: KOOPERATIONEN

Mit folgenden Einrichtungen arbeiten wir u.a. zusammen: 

weitere Tagesstätten im Einzugsgebiet

Landratsamt Dachau (Amt für Jugend und Familie)

Bezirk Oberbayern

Caritas-Erziehungsberatungsstelle in Dachau

verschiedenste Schultypen in der Stadt, im Landkreis Dachau und in München

Schulpsychologischer Dienst im Landkreis Dachau

niedergelassene Ärzte, Kinder- und Jugendpsychiater und Therapeuten

Fahrdienste

BERATUNG BEI VERDACHT AUF KINDESWOHLGEFÄHRDUNG

Fachkräfte, die im Bereich der Jugendhilfe arbeiten, sind gemäß § 8a SGB VIII verpflichtet eine insoweit erfahrene Fachkraft (ISEF) zur Gefährdungseinschätzung bei einem Verdacht auf Kindeswohlgefährdung hinzuzuziehen.

Die ISEF unterstützt und begleitet Fachkräfte prozessorientiert bei der Risiko- und Gefährdungseinschätzung.

Sie führt Gespräche mit der falleingebenden Fachkraft und sammelt Informationen über Anhaltspunkte, die auf eine Gefährdung des Kindeswohls hindeuten. Somit leistet die ISEF Entscheidungshilfe bei der Frage, ob das örtliche Jugendamt hinzugezogen werden muss.

Darüber hinaus können anstehende Gespräche zwischen Sorgeberechtigten und falleingebender Fachkraft mit Unterstützung der ISEF vorbereitet werden. Die ISEF berät ausschließlich die falleingebende Fachkraft oder Institution und übernimmt keine Verantwortung in der Fallarbeit. Interesse oder Rückfragen zur ISEF-Beratung bitte unter: isef@kinderschutz.de

ÜBER UNSER MUSIKPROJEKT

Vom Weihnachtslied bis zum Rap. Bis zu 15 Kinder nehmen regelmäßig an der Chorstunde in unserer HPT teil. Sie singen in deutscher, englischer, teilweise auch türkischer, italienischer, spanischer, französischer Sprache – je nach Interesse und Herkunft der jungen Teilnehmer*innen. Und damit die Kinder auch verstehen, was sie singen, wird inhaltlich auf den Text eingegangen. Manche Lieder fallen dann ganz schnell weg, wenn zum Beispiel Ausdrücke inakzeptabel sind oder der Text Gewalt verherrlicht – manchmal sehr zum Leidwesen der Chorfraktion, die ihr Herz an den momentan sehr populären, deutschen Gangsta-Rap verloren hat. Die Kinder, einige schon im Übergang zum Jugendalter, werden auf die heikle Thematik hingewiesen und erkennen dann auch, dass das nicht der Weg ist, den sie gehen wollen.

Seit über zehn Jahren werden in der heilpädagogischen Tagesstätte des KINDERSCHUTZ MÜNCHEN Musikprojekte durch den therapeutischen Fachdienst angeboten. Das therapeutische Konzept basiert auf dem integrativen, systemisch-familientherapeutischen Ansatz, der in der HPT ressourcenorientiert, wertschätzend und konsequent umgesetzt wird. Zu Beginn der Chorstunde sucht sich jede*r Teilnehmer*in seinen Platz, an dem er sich wohl fühlt, und bleibt dann auch dort, um zur Ruhe zu kommen. Immerhin benötigen die kleinen Sänger*innen ein Höchstmaß an Konzentration und Disziplin, um zeitgleich sich selbst die richtigen Töne wie auch zum Teil lange Texte – und das in Kombination – zu entlocken, als auch sich auf die Mitsänger*innen einzustimmen, einzuschwingen und sich an den Gesang der anderen Kinder anzugleichen. Das, was die Kinder hier üben, überträgt sich auf ihr Verhalten im normalen Alltag.

Musik und Singen sind ressourcenstärkend und wachstumsfördernd. Dass wir die Lieder singen, heißt nicht generell, dass wir sie am Ende auch richtig beherrschen. In erster Linie geht es um den Spaß, die Lebensfreude, die durch das Singen erzeugt wird. Es ist auf jeden Fall faszinierend, wenn ein hyperaktiver Junge, der zum Lernen für die Schule keine Geduld aufbringt, innerhalb kürzester Zeit einen ellenlangen Raptext in spanischer Sprache abspeichern kann…

Unsere Heilpädagogische Tagesstätte besteht seit 1978.

Unterstützen Sie uns mit Ihrer Spende.

KONTAKT

TEAMLEITUNG

Michael Riemer
Dipl.-Sozialpädagoge (FH)

Tel.: 089 231716-8631
Fax: 089 231716-8619
m.riemer@kinderschutz.de

BEREICHSLEITUNG STATIONÄRE ERZIEHUNGSANGEBOTE

Kristina Kucharcik

Tel.: 089 231716-8111
Fax: 089 231716-8119
k.kucharcik@kinderschutz.de

ADRESSE

Gefiltert nach

KINDERSCHUTZ MÜNCHEN
Heilpädagogische Tagesstätte
Burgfriedenstr. 34/34a | 85221 Dachau
Standort HPT+: Aurikelweg 2 | 85221 Dachau

Telefon: 089 231716-8631
Telefax: 089 231716-8619
E-Mail: hpt@kinderschutz.de