Die Zahl der Geflüchteten steigt, aktuell wurde die höchste Zahl von Neuzugewanderten in Deutschland seit 1945 verzeichnet. Mehr als eine Million Geflüchtete kommen allein aus der Ukraine. Zudem steigen die Herausforderungen für die Gesellschaft durch menschenfeindliche Haltungen und Ideologien, Fehlinformationen und Verschwörungstheorien. Um so wichtiger ist es, dass junge Menschen lernen, diese kritisch zu hinterfragen und eine resiliente Haltung zu entwickeln. Bildungs- und Demokratieprojekte stärken Kinder und Jugendliche, für ein respektvolles, friedliches Miteinander einzustehen.
Gesellschaftliche Teilhabe für alle
Die Fachkräfte des JMD betreuen bundesweit junge Menschen mit Einwanderungsgeschichte von 12 bis 27 Jahren, um die Integration von Anfang an zu unterstützen. Sie unterstützen die jungen Menschen, beraten und begleiten sie individuell und in Gruppenangeboten. Eine intensive Vernetzung mit Schulen, Ausbildungsbetrieben, Bildungs- und Integrationskursträgern, Einrichtungen der Jugendhilfe sowie Behörden ist dabei wesentlich, um Integration zügig und erfolgreich zu fördern. Die Angebote verbessern die Startchancen und die gesellschaftliche Teilhabe der junger Menschen.
Seit 2018 engagieren sich zudem 400 Respekt Coaches bundesweit an 600 Schulen mit bedarfsorientierten Gruppenangeboten zu Demokratie, Rechtsstaat, Pluralität und gesellschaftlicher Teilhabe. Das Programm unterstützt die Schulen beim Kampf gegen Extremismus, Hass und Rassismus. Das Ziel ist es, demokratische Werte zu stärken, gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit und Extremismus in allen Formen vorzubeugen und Demokratie erlebbar zu machen. Bisher konnten über 365.000 junge Menschen erreicht werden. Das Bildungsprogramm „Respekt Coaches“ ist das einzige bundesweite Projekt mit diesem Fokus.
Eine wissenschaftliche Evaluation ergab: Das Programm wirkt. Ein Großteil der Schulen wünschen sich die Respekt Coaches als feste Einrichtungen. Denn je länger die Coaches in einer Schule aktiv sind, umso größer ist ihr Einfluss auf das respektvolle Miteinander der Schüler*innen untereinander. Zudem sehen sich die Jugendlichen persönlich gestärkt und berichten von positiven Auswirkungen auf das Klassenklima.
Gerade in diesen krisenhaften Zeiten muss so ein Programm gestärkt werden. Ende 2023 sollen die Respekt Coaches jedoch vorzeitig wegen fehlender Mittel eingestellt werden. Der Wegfall bedeutet nicht nur, dass den Schüler*innen ein wesentlicher Raum zur demokratischen Bildung und Teilhabe genommen wird, sondern auch, dass jahrelang aufgebaute Kooperationen, Fachwissen und Netzwerke zerschlagen werden. Beim KINDERSCHUTZ MÜNCHEN betrifft das zwei Kolleginnen. Sie haben in den letzten fünf Jahren viel intensive Arbeit investiert, um Demokratie zu fördern und Extremismus zu verhindern. Erreicht haben sie rund 1.300 Schüler*innen an drei Münchner Mittelschulen.
Jede*r kann unterzeichnen!
Der KINDERSCHUTZ MÜNCHEN hat schon unterzeichnet. Bitte unterstützt und unterstützen Sie die Petition gegen die geplanten Kürzungen des Bundeshaushalts. Sendet und senden Sie gemeinsam mit uns ein wichtiges Signal für ein demokratisches Miteinander. Über diesen Link geht’s zur Petition: https://www.openpetition.de/petition/online/keine-abstriche-bei-der-demokratie-erhalt-des-politischen-bildungsprogramms-respekt-coaches
Anlässlich des MBE-Aktionstags hat der Paritätische Baden-Württemberg ein Video zur MBE erstellt: https://youtu.be/X_614J5k578
Teilt und teilen Sie diese Informationen gerne!