Die Kinder bekamen mit, wie dem Vater, vermeintlich fluchtgefährdet, wie einem Kriminellen Handschellen angelegt wurden. Vorangegangen waren Wochen und Monate der Angst vor der möglichen Abschiebung. Die erlebten Traumatisierungen werden die Kinder wohl nie wieder los. Und nach der Abschiebung? Abschiebungen passieren ohne Rücksicht auf bevorstehende Schulabschlüsse, Sprachbarrieren, Wohnraum, eine schlechte Versorgungslage vor Ort. Wichtige Medikamente für Vater, Mutter und Sohn, Schulgeld für die Kinder – nahezu der ganze Lebensunterhalt der Familie Esiovwa wird über Spenden von Helfer*innen und den Bayerischen Flüchtlingsrat gestemmt. Sobald Kinder und Jugendliche bei Abschiebungen involviert sind, werden Kinderrechte gemäß UN-Kinderrechtskonvention verletzt. Kindeswohl hat jedoch Vorrang und muss bei allen Entscheidungen – auch bei Abschiebungen – berücksichtigt werden.
Moderiert von Verena Machnik (2. v. li.), diskutierten Rex Osa von Refugees4Refugees (per Videoschaltung), Sophia Eckert (li.), Rechtsexpertin bei terre des hommes, Michael Schrodi (2. v. re.), MdB aus Dachau/Fürstenfeldbruck, und Julie Richardson (re.), Dipl.-Psychologin, aus unserer Heilpädagogischen Tagessstätte, die der Sohn der Familie, Gabriel, mit so viel Freude besucht hatte.
Seit 2022 nehmen Abschiebungen zu. Es braucht eine humane Politik und humane Behörden, die den Schutz und die Berücksichtigung der Menschenrechte im Auge haben, gutes Abwägen und Überprüfen von Regelungen und Maßnahmen. Kinder brauchen Hoffnung!